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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Oberstufe - S. 112

1908 - Halle a. S. : Schroedel
112 Europa. wohlgepflegten Garten gleicht. Sie ist darum sehr dicht bevölkert und reich an größeren Städten. Die Halbinsel wird vom Apennin, einem jungen Faltengebirge, durch zogen. Der Apennin erreicht in dem milden, öden, verkarsteten, mit Schutt Halden bedeckten Kalkhochlande der Abruzzen seine höchsten Erhebungen. Hier der Gran Sasso, d. i. großer Felsen, 2920 m. Das ganze Gebirge ist sehr wasserarm. Im n. Teil vorzüglicher Marmor (Carrara). — Die Ostseite der Halbinsel hat einen schmalen Küstensaum. Die Westseite ist die begünstig tere mit den bedeutendsten Flüssen, Arno, Tiber und Volturno; sie hat talreiche Uferlandschaften und Küstenebenen, ist buchten- und hafenreich und von Küsteninseln begleitet, z. B. Elba, Capri. Um den Arno breitet sich das fruchtbare toskanische Tiefland aus, das im 8. von der Arnomündung indes die fieberhauchenden Maremmen (Sumpfniederungen) aufweist. Um die Tiber die wellige baumlofe römische Campagna (kampänja)*). Sie ist wenig fruchtbar und geht im 8. in die von Fieberdunst überlagerten pontinischen Sümpfe über. Das fchönste Gebiet ist die Campanische Tiefebene, „die glückliche", um den Volturno. Hier erhebt sich in der Nähe von Neapel der Vesuv in mehr als Brockenhöhe. Die Apulische Ebene ist wasserarm und steppenartiges Weideland. Die Halbinsel hat Mittelmeerklima, milde Winter mit sehr seltenem Schneefall und sonnige, regenlosen Sommer. Regen fällt im Herbst und Winter. Ein ungewöhnlich warmer, südlicher Wind ist der Scirocco. Die vor Nordwinden geschützte Riviera (= Gestade), am Golf von Genua, ist durch ihren milden, sonnigen Winter berühmt und wird von vielen Brust- kranken aufgesucht. Das Klima der Halbinsel ist dem Gedeihen der Süd- fruchte (Apfelsinen, Citronen, Feigen :c.) zuträglich. Die Mittelmeergewächse (Cypresse, Pinie, Myrte, Lorbeer, Agave und Kaktus) haben ihre Vegetations- zeit im Winter. Die Inseln. Die bedeutendste ist Sizilien, ein wellenförmiges Tafellands das im N. in regelrechte Gebirgszüge übergeht, die eine Fortsetzung des Apennins bilden. Im Ü. der Ätna, ein Vulkan mit vielen Kratern, 3^80 m hoch. — Vor der Nordküste Siziliens die Liparischen Inseln, ebenfalls vulkanischer Natur mit dem ununterbrochen tätigen Vulkan Strom doli. Zu Italien gehört serner die gebirgige Insel Sardinien. Korsika ist sranzössisch, die Maltagruppe englisch. Wie fast ganz Südeuropa ist auch Italien größtenteils junges Land, der Apennin faltete sich zuletzt in der Tertiärzeit. Als Folgeerscheinungen daher noch jetzt vulkanische Ausbrüche, Erdbeben. (Vergl. S. 25.) 2. Tie Bewohner sind ein romanisches Volk mit einheitlichem Gepräge. Nichtitaliener gibt es sehr wenige im Lande. „Der Italiener ist leichter, munterer, erregbarer als der gravitätische Spanier, phantasiereicher und kunstsinniger als der nüchterne Franzose; der Norditaliener erregt durch seine Arbeitstätigkeit und Genügsamkeit häufig Bewunderung." In Rom wohnt das Oberhaupt der römisch-katholischen Christenheit. Die Volksbildung des katholischen Landes steht auf niedriger Stufe. — Im Altertum war Italien der Kern des großen Römischen Reiches, das alle Mittelmeerländer und weite Hinterländer umfaßte. Im Mittelalter blühten besonders Kunst und Wissenschaft in Italien. Noch heute werden die Meisterwerke der be- rühmten italienischen Maler bewundert. Die Ha uptnahrungsguelle der Bevölkerung ist die Land- Wirtschaft. *) = das Feld, vergl. Eampanien, Champagne!

2. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 110

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
110 " Europa. sich in großen, seenreichen Thälern zur Ebene. Das Potiesland war in früheren Zeiten der Erdgeschichte ein Meerbusen der Adria. Es senkt sich ganz allmählich ö. zum Meere und wird seiner ganzen Ausdehnung nach vom Po lvom Monte Biso) durchflössen, dem namentlich von den Wasser- reichen Alpen zahlreiche Nebenflüsse zugehen. Die meisten derselben durch- strömen vor ihrem Eintritt in die Ebene herrlich am Fuß der Alpen ge- legene Seen, so der Tessin den reizend gelegenen Langensee, dieadda (vom Stilfser Joch), den dreizipseliaen Comersee und der Mincio (mintscho), den größten der italienischen Seen, den G a r d a s e e. Das Mündungsgebiet des Po ist ein Delta, das sich immer mehr ins Meer hinausschiebt. Als Zufluß zu diesem Deltagebiet ist auch die Etsch (von den Tiroler Alpen). aufzufassen. Zu den vielen natürlichen Wasseradern kommen noch zahlreiche Kanäle. — Das Klima der Ebene ist überwiegend Landklima mitgroßemgegen- satz der Jahreszeiten. Der Wintersrost Hinderthier noch das Gedeihen der Südfrüchte, die nur au besonders ge- schützten Stellen, z. B. in den sonnigen Alpenthälern, aus- dauern. Die außerordentliche Fruchtbarkeit derebene ermöglicht reiche Getreide- ernten > namentlich Weizen und Mais>, lohnende Baum- kultur (Oliven, Maulbeer- bäume, Kastanien, Walnuß- bäume) und Weiubau, so daß die ganze Ebene einem wohl- gepflegten Garten gleicht. Sie ist sehr dicht bevölkert (150 aus 1 qkm). Die Halbinsel wird vom Apennin, einem Mittelgebirge, durchzogen. Als l i g u r i s ch e r Apen- n i n umzieht er . deu Golf von Genua, streicht dann äls toskanischer Apen- n i n in s.-ö. Richtung bis zur Tiberguelle, zieht sich als römischer A Pen- n i n parallel der uahen Küste des Adriameeres hin und erreicht in dem wilden Hochlande der Abruzzeu seine höchsten Erhebungen. Hier der Gran Sasso (großer Felsen, 2900 m). In Süditalien teilt sich der Apennin in zwei Kämme. Das ganze Gebirge besteht vorwiegend aus Kalk und ist sehr wasserarm. Im n. Teil vorzüglicher Marmor (Carrara). — Die Ostseite der Halbinsel hatschmalen, sehr beschränkten Küstensaum. Die Westseite ist die begünstigter?, weift die bedeutendsten Flüsse, Arno, Tiber und Volturno, aus, hat thalreiche Uferlandschasten und Küstenebenen, ist buchten- und hafenreich und von Küsteninseln begleitet. (Elba, Capri). Um den Arno breitet sich das fruchtbare toskau ische Tieflau d aus, das im S. von der Arnomündung indes die fieberhauchenden Maremmen (Sumpfuiede- rungen, aufweist. Um deu Tiber die wellige, baumlose r ö m i s ch e C am- p a g n a (kampanja>. Sie ist wenig fruchtbar und geht im 8. in die gesürchteten pontinischen Sümpfe über. Das schönste Gebiet ist die c a in v a nische Tiefebene, „die glückliche", um deu Volturno. Hier erhebt sich in der Nähe von Neapel der Vesuv. Die ausgedehnte apul ische Lidikäste bei Venedig, 1:450000.

3. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 112

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
112 Europa. starke Festung am Mincio mit sumpfiger Umgebung. — V e r o n a, Festung an der Etsch. — V e n e d i g auf Inseln in den Lagunen des Adriameeres gelegen, ehemals die reichste und mächtigste Haudelsrepublik Europas, reich an Kircheu (Markuskirche am Markusplatz) und Palästen l Dogenpalast''. Handelsstadt. — Padua, w. von V- in fruchtbarer Gegend, mit altbe- rühmter Universität. R a v e n n a, eiust Seestadt und Hft. des Gotenreichs, jetzt stille Binnenstadt. Inder Provinz Emilia: Parma, Moden a, Bologna, geschichtlich bekannte Städte. ^ d) In Mittelitalien: Florenz am Arno, eine der schönsten Städte Europas, berühmt durch seine großartigen Kunstsammlungen: In- dustriestadt- Pisa, im Mittelalter seemächtige, volkreiche Handelsstadt in der Nähe der Arnomündung; heute ein stilles Landstädtchen. L i v o r n o, Hafenstadt von Toscana. — Aneona, Hafenstadt an der O.-Küste; s. da- von der Wallfahrtsort Lorsto. — Rom (425 Tsd. E-), Hst. des König- reichs und Sitz des Papstes, zu beiden Seiten des Tiber gelegen, im Alter- tum Hst. des größten Weltreichs, im Mittelalter Hst. der Christenheit des ganzen Abendlandes, reich an alten Kunstschätzen und Baudenkmälern, Forum, Engelsburg, Katakomben). Peterskirche, größte und herrlichste christliche Kirche- Civita veechia (tschiwita weckia), Hafeu vou Rom, durch Bahu mit demselben verbunden. Neapel mit Umgebung. I : 900 000. ?) Jnunteritalien: Neapel,(520tsd. E-) größte Stadtzjtaliens, sehr schön am gleichnamigen Golf inmitten der Fruchtgefilde Campanieus gelegen. („Sieh' Neapel und stirb!") Zweiter Handelsplatz Italiens. Zu den sehenswertesten Punkten der Umgegend gehören: der Vesuv, das teil- weise wieder bloßgelegte Pompeii und Eapri mit der blauen Grotte. — Brindisi, aufblühende Hafenstadt an der Südküste: von hier aus führen die Dampferlinien durch den Sueskanal nach dem 8.-0. d) Auf den Inseln: Palermo, erste Seestadt und Hst. Siziliens.— Messina, an der gleichnamigen Meeresenge. — Catania, am Züdfuße des Ätna in fruchtbarer Gegend; Seidenindustrie. — S i r a c u s a, einst die glänzendste und volkreichste der griechischen Kolonieen (wohl 1 Mill. E..; letzt ein arg heruntergekommener Ort von 24 Tsd. E- e) Republik San Marino, am Nordabhange des mittleren Apennm. Auswärtige Besitzungen: S- 57,

4. Für Präparandenanstalten - S. 115

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 115 — berührt, bei Rimini das Meer erreicht und als „Rückeneisen- bahn" an der Küste entlang nach Süditalien zieht. Zu Oberitalien wird auch der Gebirgsbogen gerechnet, der den Golf von Genua umzieht und nach seinen ehemaligen Bewohnern den Namen Ligurien trägt. Der schmale Küstensaum * mit seinem Gebirgsschutz gegen N .erfreut sich eines außerordentlich milden Winters. Hier gedeihen Ölbaum, Feige, Zitrone, Orange. Im w-en Abschnitt tritt die Dattelpalme dazu, die jedoch ihre Früchte nicht zur Reise bringt. Die Zwergpalme bildet dichte Buschgehege. Vielbesuchte Winterkurorte (San Remo) ziehen sich von hier bis nach Frankreich hinein. Im innersten Winkel des Golfs liegt Genua □ (272). Amphitheatralisch steigen die Häuserreihen empor und umgeben die von Masten wimmelnde Hafenbucht, während im Hintergrunde die Schneegipfel der Alpen hervorragen. Im O der Bucht besitzt Italien in einem schmalen, langgestreckten Meerbusen seinen ersten Kriegshasen, Spezzia. Die Halbinsel. Welche Gestalt hat die eigentliche Halbinsel? Wo- durch wird diese Ähnlichkeit hervorgerufen? In welcher Streichungsrichtung lagerr das Hauptgebirge? Wo setzt es sich fort? Welches ist die einzige Ebene am Adriatischen Meere? In welcher Richtung folgen Hochgebirge, Mittelgebirge und Tiefland aufeinander? Welches ist die Hauptabdachung? Welche beiden Hauptgebiete der Sommerwärme läßt die Temperaturkarte erkennen? Am Paß von Altäre (von Savona ins Tänarotal) setzt sich der aus grauem Kalkgestein bestehende Apennin an die Alpen an; er ist, soweit er das Potal begrenzt, osö gerichtet. Von Ancönas Vorsprung wendet sich das Gebirge mehr nach Sso in der Hauptrichtung der ganzen Halbinsel und bildet in dem Kalksteingebirgsviereck der Abrüzzen den höchsten Teil der Halbinsel. Die schwer zugängliche Bergseste steigt im Gran Sasso d' Italic zu fast 3000 m aus und trägt auf seinen höchsten Teilen eine mehrere Wochen andauernde Schneedecke. Der größte Teil ist nacktes Gestein, und wild ist der gesamte O-Abfall, Der Küstensaum ist schmal; allein hier zieht die wichtige Rückeneisenbahn Italiens entlang, an die sich in Brindisi die Dampfschifflinien nach dem fernen So (durch den Sues-Kanal) anschließen. Vereinzelt erhebt sich der Monte Gargano in dem Sporn der Halbinsel. Der W-Abhang löst sich in Parallelketten auf, welche Längstäler einschließen; in ihnen haben Flüsse der begünstigten W-Seite ihren Ober- und Mittellauf, oder erhalten aus ihnen ihre Nebenflüsse (der Arno bis Florenz, der Tiber, der Garigliano [garilj—], der Volturno). Nach dem Tyrrhenischen Meere hin ziehen sich mehr oder minder breite Hügellandschaften, die unter dem Namen Subapennin zusammengefaßt werden. Im nw-en Winkel, ö von Spezzia, die Marmorbrüche von Carrära. 1 Riviera = Gestade. 2 Großer Felsen Italiens. 8*

5. Für Präparandenanstalten - S. 116

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 116 — Die an den Subapennin sich anschließende Tiefebene weitet sich an dein Unterlaufe von Arno. Tiber und Voltürno zu größeren Ebenen, a) Am Arno die bergumschlossene Blumenebene von Toskana mit Florenz ^(223), der nächst Rom an Prachtbauten und Kunstschätzen berühmtesten Stadt Italiens, heute außerdem durch Seidenindustrie und Strohhutflechterei von Bedeutung. Die einstige Hafenstadt Pisa O ist 10 km von der Käste entfernt. Bedeutender als Hasen- und Industriestadt ist Livo rno □ (105). b) Die römische Ebene an dem Tiber ist ein fast kultur- loser, meist ungesunder Landstrich, baumlos, mit Ruinen bedeckt und von böser Luft überlagert; erst wenn nach den Herbstregen mit dem Brande der Sonne auch die Fieberdünste verschwinden, schießt schnell das üppige Gras hervor, und vom Hochlande kommen die Hirten mit ihren Herden in das Weideland der Ebene. An dem Tiber da, bis wohin noch kleine Schiffe gelangen konnten und wo sich die letzten Hügel an seinen Ufern erheben, enstand Rom □ (539), die Hauptstadt Italiens, Residenz des Königs und Sitz des Päpstlichen Stuhls. Als „Siebenhügelstadt" lag es im Altertum fast nur auf der l. Seite des Tibers auf 7 Hügeln; heute breitet es sich auf 12 Hügeln zu beiden Seiten des Flusses aus. Im N, S und O umfaßt es ein weites Trümmer- feld, mit Gärten und Weinbergen bedeckt und durch die Reste der Wasser- leitungen und Bäder des alten Roms geschmückt. Vor den Toren Roms ausgedehnte unterirdische Grabstätten, die Katakomben. Reich an hervor- ragenden Bauwerken aus alter und neuerer Zeit sowie an den seltensten Kunstschätzen, ist Rom alljährlich das ersehnte Ziel einer großen Anzahl von Fremden. Den s-en Teil der römischen Ebene nehmen die Pontinischen 1 Sümpfe ein, die zum Teil trocken gelegt und an solchen Stellen entweder mit dem schönsten Rasen bekleidet sind, oder 12—15sache Ernten geben und die auserlesensten Fruchtbäume des S tragen; wegen der noch nicht vollständigen Entsumpfung sind siejedoch immer noch die Heimat todbringender Fieber und darum spärlich bevölkert. Ihnen gleichen die von der römischen Grenze bis zum Arno reichenden Maremmen, Landschaften, welche durch Vernach- lässigung verwildert, durch Überschwemmung der Flüsse und Überflutung des Meeres versumpft sind, darum fast gauz des Anbaus und der Bewohner ermangeln. Vorgelagert ist die eisenreiche Insel Elba. c) Ein Gartenland von paradiesischer Fruchtbarkeit und Schönheit, dabei dicht bevölkert (195 Bew. aus das qkm), ist die kampanische Ebene. Vom Meer bis an die Vorhöhen des Apennin sich hinziehend, übertrifft sie alle übrigen Ebenen an köstlichen Gaben und wird darum mit Recht die cainpagna felice (kampanja felidsche). das glückliche Gefilde, genannt. Weizen, Mais und Gartenfrüchte bedecken die Gelände; an den Pappel bäumen auf den Feldern rankt die Rede bis in die Wipfel und schlingt sich von einem Baum zum andern. Kaktus umzäunt die 1 Nach der Stadt Pometia genannt.

6. Europa - S. 78

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 78 — und alles ist wieder trocken wie zuvor. — Bergbau ist auf der Halbinsel mit Ausnahme der reichen Marmorbrüche von Carrara kaum vertreten. Dagegen sind die Inseln besser mit Mineralien ausgestattet. Sieilien liefert Schwefel, Elba Eisen und Sardinien namentlich Zink. — Die Armut au Mineralien, namentlich an Steinkohlen, läßt die Großindustrie uicht recht zur Entwicklung kommen. Bedeutendes leistet Italien hier nur in der Seidenproduktion, die besonders in der Lombardei vertreten ist. Von der gesamten Seidenprodnktion der Erde liefert Italien x/3- Außer der Seidenindustrie wäre uoch die Verfertigung von Donwaren (Majolika), Glaswaren und Strohhüten zu nennen. — Italien ist der Hauptsitz der mittelmeerischeu Koralleufischerei und Korallenindustrie. Auch die Fischerei ist bedeutend. Namentlich wird der Thunfisch in großen Mengen gefangen. Der Tintenfisch liefert die Sepia in den Handel. — Italiens Handel war im Mittelalter so bedeutend, daß alle Kulturvölker die Handelseinrichtungen der Italiener nachahmten und ihnen die Knnstansdrücke für dieselben entlehnten. Nach langem Verfall hat sich neuerdings, namentlich seit Erbauung des Sueskauals, der italische Handel wieder gehoben und wird durch Dampferverbindungen und Erweiterung des Eisenbahnnetzes gefördert. Auf der Halbinsel laufen an beiden Küsten entlang wichtige Schienen- stränge; aus Oberitalien führt die Mont Cenis-Bahn nach Frankreich, die Gotthard-Bahn nach der Schweiz und die Brenuer-Bahn nach Deutschland und dem obern Rheingebiet. Ausgeführt werden Süd- früchte, Wein, Seide und Seideuwareu, Häuf, Butter, Schwefel, Marmor^ Glaswaren, Majolika, Strohflechtarbeiten, Veilchenwurzel*) n. a. m. Die direkten Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Italien sind verhältnismäßig gering. Der Grund liegt darin, daß infolge des geographischen Lageverhältnisses beider Länder der Haupthandel zwischen ihnen als Durchgangshandel dnrch die Schweiz und Österreich-Ungarn erscheint. Deutschland führt aus Artikel der Eisenindustrie (Maschinen und gewöhnl. Eisenwaren 1900:22,4 Mill. Mk.), außerdem Gold- und Silberwaren (1900:6,3 Mill. Mk.), Tucb- und Zeugwaren (1900:6,0 Mill. Mk.) und Hand- schuhleder (1900:5,2 Mill. Mk.). Italien führt ein nach Deutschland Haupt- sächlich Rohseide (1900:70,4 Mill. Mk.), außerdem Eier (1900 : 9,8 Mill. Mk.) und Hans (1900:9,4 Mill. Mk.). 4. Staatliche Verhältnisse. ->) Das Königreich Italien ist eine erbliche, konstitutionelle Monarchie mit 2 Kammern, dem vom Könige berufenen Senat und der vom Volke gewählten Deputierteukammer. Das Land ist in 69 Provinzen geteilt, die sich auf 16 Landschaften verteilen: 1. Piemont, 2. L o m b a r d e i, 3. V e n e t i e n, 4. E m i l i a, 5. L i g n r i e n, 6. die M a r k e n, 7. Umbrien, 8. Toskana, 9. Latium, 10. die Abrnzz e n und Molise, 11. Campanien, 12. Apnlien, 13. die Basilieata, 14. Calabrien, 15. Sieilien, 16. Sardinien. Herkömmlich unterscheidet man Oberitalien (1—5), Mittelitalien (6 — 10), llnteritalien (11—14) und die Inseln (15—16). Auswärtige Besitzungen: Erythräische Kolonie, das Küstenland zwischen Raskasar und Raheita, von der 250000 qkm beansprucht werden, während im faktischen Besitze nur 110000 (jkm sind. b) Im Gebiete von Mittelitalien die Republik San Marino. (ö. 68.). c) Der souveräne Besitz des Papstes besteht aus dem Vatikan, dem Lateran und dem Lustschloß Castell Gandolfo in den Albaner Bergen. *) Veilchen Wurzel wird der geschälte Wurzelstock der slorentinischen Schwertlilie (ins florentina) wegen des Veilchengeruchs genannt. Dient zu Zahnpulver, Parsümerien u. s. w.

7. Europa - S. 68

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 68 — abteilnngen. Vielfach fehlt der Zusammenhang der Bergmassen und ein leitender Hauptkamm. Der Hauptzug strebt in schwach ostwärts gewölbtem Bogen nach dem tyrrhenischen Meer, das er bei dem Golf von Policastro unter 40° n. B. erreicht. In einer einfachen, bis 1 500 m hohen Granitkette zieht der Apennin endlich an der Westküste Ealabriens entlang, im O. begleitet von der ebenfalls granitischen, waldreichen Sila, dein wohl am wenigsten bekannten Teile Italiens. In der Schwesterhalbinsel Apnli en kann von einer Apenninkette keine Rede sein. Es sind hier niedrige Berge und Hügelgruppen, mehr oder weniger dnrch ebene Flächen verbunden. 2. Das östliche Borland. Zwischen der steilen Ostseite des Apennins und dem Adriameer zieht sich von Rimini bis zum isolierten Gebirgsstock des Monte Gargano ein schmaler Küstenstrich hin. Dieser n. Teil des ö. Vorlandes stellt sich als eine gegen das Meer stark abfallende geneigte Ebene dar, in welche zahlreiche Küstenflüsse tiefe Rinnen und steilwandige Schluchten eingewühlt haben. Auf den ebenen Scheitelflächeu liegen die Ansiedelungen und Städte. Ein solcher „Stadtberg" ist auch die kleiue Republik Sau Mariuo, s. von Rimini gelegen. Dieser kleine Staat ist der letzte Rest der früher zahlreichen italienischen Freistaaten und, da er seine Entstehung bis auf das Jahr 469 u. Ch. zurückführt, unter den gegenwärtigen europäischen Staaten der älteste. Der s. Teil des östlichen Vorlandes umfaßt die kühlen, Wasser- armen Ebenen Apnliens. Der sterile Boden eignet sich höchstens als Weideland. Der Anbau ist sehr beschränkt, und die Abhänge sind mit Geröll und Schuttmassen überlagert. 8. Tie westlichen Stufenländer und Ebenen. Die begünstigtem Westseite der Halbinsel entfaltet im Gegensatz zu der schmalen, ein- förmigen Ostseite ein sehr bewegtes Relies mit reicher landwirtschaftlicher Abwechslung. Der Hauptgebirgszug des Apennin wird hier von den vielfach unterbrochenen Erhebungen des Snbapennin begleitet, der bald in flachen Wölbungen, bald in ausgezackten Kämmen hervorragt und in einzelnen Kaps sogar bis ans Meer tritt. Besonders entfaltet er sich vor dem mittleren Apenninzuge. Hier finden sich die an Natur- schöuheiten reichen Sabinerberge und das durch seine vulkanischen Gebilde und Kraterseen merkwürdige Albanergebirge. Infolge der wechselvollen Gruppierung der Bergzüge des Snb- apennins entsteht eine Anzahl von größern und kleinern Becken und Eb enen, die insonderheit um die größern Flüsse zur Entwickeluug kommen. Die bedeutendsten derselben sind die toskanische Ebene mit dem Arno, die römische Ebene mit dem Tiber und die campanische Ebene mit dem Voltnrno und dem Garigliano (gariljauo). a) Die toskanische Ebene breitet sich um den mittleren und untern Arno aus. Dieser umfließt in seinem Oberlauf in einem hufeisenförmigen, nach N. offenen Bogen einen Ausläufer des Apennin, tritt oberhalb Florenz in w. Laufe in die Ebene ein und behält diese Richtung bis zu seiner Mündung bei. Die Ebene ist 100 km lang und 20 -30 km breit und wohlangebaut. Schöne Bergrücken, von Kastanienwäldern und Olivenhainen bestanden, rahmen sie ein. Die Felder sind vorwiegend mit Weizen bebaut und von Maulbeer-

8. Europa - S. 69

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 69 — bäumen und Pappelreiben eingeschlossen, an denen sich die Rebe emporrankt. Auch Terrassenkultur trifft man häufig. Ein öder, trauriger Landstrich sind dagegen die Maremmen, welche sich zwischen Arno und Tiber von der Küste bis zu den Borketten des Apennin ausbreiten. Ehemals eine stark bevölkerte Kulturlandschaft, wie dies Trümmer- alter Städte bekunden, sind die Maremmen jetzt Sumpfgebiete, entstanden durch Ablagerung von Schlamm- und Schuttmassen. Stagnierende Gewässer und feuchte Weststürme unterhalten die Versumpfung. Eine giftige Fieberluft lagert über der wellenförmigen Sumpflandfchaft. In manchen sieberdunstigen Tälern können reiche Ernten gewonnen werden, und sie werden auch gewonnen, frei- lich auf Kosten der Gesundheit, wie die bleiche Gesichtsfarbe und der schwankende Gang der Arbeiter beweisen. Im Winter steigen die Hirten von dem Hoch- apennin in die Maremmen hinab, um dort milde Luft und Futter für ihre großen Herden zu finden. „Auch an wilden Tieren sind die Maremmen reich. Rudel wilder Schweine hausen in den Myrtendickichten, Dorngebüschen und Steineichenwäldern; nicht selten brechen Wölfe trotz der wachsamen und starken Hunde in die zahlreichen Schafherden ein' Füchse und Dachse hausen in den Höhlen des Kalkgebirges: sehr häufig sind die Marder und Fischottern, seltener die Stachelschweine: Vipern, Eidechsen und Geckos (Chamäleonart) fehlen nicht." (Oppel). >') Die römische Ebene (Campagna [fampanja] iu Koma) breitet sich um den mittleren und unteren Tiber aus. Der Tiberfluß entspringt unweit der Arnoquelle, fließt anfangs in einem Längstal mit diesem Nachbarfluß gleich- laufend, durchbricht dann ein Quertal mit reißenden Stromschnellen und tritt durch ein zweites Längstal in die römische Ebene ein, die er in sw. Laufe mit flach nach O. gekrümmtem Bogen bis zu seiner Mündung durchfließt. Die römische Campagna ist 135 km'lang und 40 km breit und reicht im Sw. bis ans Meer. Die hügelige, baumlose Ebene ist reich an Hohlwegen, Schluchten und breiten Bodenfaltungen und nur zu 1/10 der Boden fläche angebaut. „So- weit das Auge reicht, gewahrt es in der Campagna nichts als Weidegrund; am Abhänge weidende Schafherden, aus deren Mitte die vereinzelte Gestalt des Hirten hervortaucht, sind die einzelnen Staffagen der Landschaft. Hierund da grasen auch elend aussehende Pferde in unbeschränkter Freiheit auf den Wiesen", oder auch breitgestirnte Büffel, gehütet von berittenen Campagnolen, die indes in der heißeren Jahreszeit mit ihren Herden in die kühleren Berg- kundschaften ziehen. „Überall tauchen aus dem weiten Plane Ruinen und Trümmer auf, deren mitunter gespenstische, oft unverstandene Formen von der Vergangenheit zu uns in beredter Sprache reden. Hier und da breitet eine vereinzelte Pinie ihre edle Fächerkrone aus, oder es glänzt das Blatt des Lorbeers an zerbröckelndem Gemäuer." «Hellwald.) Die klimatischen Verhältnisse der Campagna leiden mehr oder weniger unter den Einwirkungen des Sumpsfiebers. Zur Beseitigung der Fieberluft hat man massenhafte Anpflanzungen von Euealyptenbäumen und Sonnen- blumen vorgeschlagen, da diese Pflanzen dem Boden viel Feuchtigkeit entziehen. Die gesürchteten pontinischen Sümpfe*), von der Küste durch niedrige Hügel- reihen getrennt, ziehen sich in einer Länge von 37 km und einer Breite von 15 km bis zum Golf von Terracina hin. Man hat ihre Entwässerung durch Anlage eines Kanalsystems versucht, damit aber nicht den gewünschten" Erfolg erzielt. c) Die campanische Ebene breitet sich um den Unterlauf der Flüsse G arigliano und Volturno aus. Letzterer ist der größte Fluß Süditaliens. Die überaus fruchtbare Ebene des „glücklichen" Campaniens, 90 km lang und 30 km breit, ist überall aufs sorgfältigste angebaut und mit zahlreichen Städten, Dörfern ^ und Villen bedeckt. Der Italiener nennt Campanien „ein Stück auf die Erde gefallenen Himmels," und in ähnlichem Sinne bezeichnet man es wohl auch als „das Paradies Europas". Hier ist die Kultur der Orangen allgemein, der Wein reist seine köstlichen Trauben (Falerner), Granaten, Johannisbrot und Pistazien treten auf, und der Baumwollenbau beginnt. *) Benannt nach der alten Stadt Pometia.

9. Europa - S. 71

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 71 — 5. Ortstmide. a) Mittelitalien umfaßt 1. die Marken*), 2. Umbrien, 3. Toskana, 4. Latium und 5. die Abruzzen und Molise. In Mittelitalien lag auch dereinst der „Kirchenstaat", dessen letzter Rest 1870 dem Königreich Italien einverleibt wurde. Auch die kleine Republik San Marino liegt in Mittelitalien. 1. Ancöna, befestigte Hafenstadt, besitzt den besten Hafen Mittel- Italiens an dem Adriameer und treibt lebhaften Seehandel. — S> davon der Wallfahrtsort Surcto, dessen prächtige Kirche der Legende zufolge das Haus Marias einschließt, das aus Nazareth von Engeln über das Meer hier- her getragen sein soll. — 2. Perugia, (perndscha) Universitätsstadt am obern Tiber. W. davon der trafimenische See. — Svoleto, an der Bahnstrecke zwischen Aneona und der Tiberbahn, alte Stadt mit vielen römischen Altertümern. — 3. Florenz (216 Tsd. E.), zu beiden Seiten des Arno, eine der schönsten Städte Europas, bedeutende Industriestadt mit Seidenmanufaktur, Strohflechterei, Alabaster- mid Marmorarbeiten. Viel berühmter ist Florenz indes durch seine Kunstschätze geworden. In ihrem Reichtum an Gemälden berühmter Meister steht die Stadt in der ganzen Welt oben an, und in denen der Bildhauerei (was die Antike anbetrifft) wetteifert sie mit Rom und Neapel. (Gruppe der Niobe, mediceische Venus). Auch hat Florenz berühmle Bauwerke <Dom, Kreuzkirche) und bedeutende altertümliche Bibliotheken. Im 15. Jahrhundert wurde F. Mittelpunkt der italienischen Bildung durch die Familie der Medieeer. — Pisa, im Mittelalter seemächtige, volkreiche Handelsstadt in der Nähe der Arnomündung, Nebenbuhlerin von Venedig und Genna, heute trotz seiner Universität ein stilles Landstädtchen. Unter den Denkmälern der Baukunst der bekannte „schiefe Turm", dessen Spitze über 3 m von der Lotlinie abweicht. — Liv orno (106 Tsd. E.), zweite Seehandelsstadt des Königreichs, von Kolonisten aller bedeutenden Kultur- staaten bewohnt (darunter viele Juden). — Lncea n. vom untern Arno gelegen, treibt Seidensabrikation. — Sicna. Universitätsstadt s. von Florenz. — Vor der toskanifchen Küste die Insel Elba mit hohen Steilküsten, reichen Eisenerzlagern und bedeutendem Thunfischfang. (Napoleon 1814/15). 4. Rom (512 Tsd. E.), „die ewige Stadt", im Altertum Be- Herrscherin der Welt, im Mittelalter die mächtigste und glanzvollste Stadt der gesamten Christenheit des Abendlandes, heute Italiens Hst. und einer der ersten Kunsttempel der Welt, breitet sich auf 12 Hügeln**) zu beiden Seiten des untern Tiber aus. Die Stadt liegt in der Mitte der Halbinsel, an dem größten Fluß derselben, der bis hierhin ehedem für kleine Seeschiffe fahrbar war, inmittendes gesamten Mittelmeerbeckens. — Tiefe günstige geographische Lage mußte wesentlich zu ihrer Machtentwickelung beitragen. Die Bedeutung Roms liegt heute nicht in erster Linie auf wirt- schaftlichem Gebiet. In dieser Beziehung ist sie nur wichtig als Absatzort für ausländische Industriewaren und als Stapelplatz für die Ausfuhr der Pro- dukte ihrer llmgebung. Ihre Hauptbedeutung liegt in ihren Kunstsammlungen und Bauten aus dem klassischen Altertum und dem christlichen Mittelalter, so- wie in dem Umstände, daß sie Residenz des Papstes und des italienischen *) Als die Langobarden Oberitalien erobert hatten, setzten sie an der sö. Grenze Markgrafen ein. Daher der Name „die Marken". **) In der letzten Zeit der Königsherrschaft dehnte sich Rom über 7 Hügel aus: Palatinus, Capitolinus, Quirinalis, Aventinus, Cälius, Esquilinus und kmminalis. Unter Kaiser Aurelian wurde die Stadtmauer auch über die Hügel Pmcms und Campus Martius und jenseits des Tiber über einen Teil des ^aniculus ausgedehnt. Das neue Rom erstreckt sich außerdem über den Batuanus und Monte Citorio.

10. Europa - S. 72

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 72 — Königs ist, Tie Bewohner Roms nähren sich zum großen Teil von den Fremden, die entweder als Künstler oder als Studierende der beiden Univer- ntäten (der königlichen und der päpstlichen) sich längere Zeit in der Stadt auf- halten oder als Reisende besonders zu Festzeiten dort kürzere Zeit verweilen. Nur im August und September, wo sich der Einfluß der Fieberluft besonders geltend macht, sieht Rom still und leer aus. Zu den wichtigsten Resten a l t kl a s si s ch e r Baudenkmäler gehört das Forum Roman um am Fuße des Capitolinus, eine große Trümmer- statte mit Ruinen wichtiger Bauten auf dem Platz oder in seiner Umgebung. Unter den Tempeln ist das Pantheon des Agrippa, von den Triumph- bögen der des Titus, unter den Säulen die Traf ans sänle zu nennen. — Das Kolosseum ist der Rest eines großartigen Amphitheaters für 90000 Zuschauer. Das Grabmal des Hadrian ist seit dem 5. Jahrhundert zu einer Festung, der Engels bürg, umgewandelt. Andere großartige Reste alter Baukunst sind die Kai serpaläst e auf dem Palatinus und die Thermen, einst prachtvolle öffentliche Badeanstalten. — Zu den christlichen Denk- mälern gehören die Katakomben, ein Gewirr von unterirdischen Gängen, die in den ersten Jahrhunderten der christlichen Kirche als Versammlungs- und Begräbnisstätten dienten und an ihren Wänden die Anfänge der christlichen Skulptur aufweisen. Das wichtigste christliche Bauwerk ist indes die Peters- kirche, nicht allein die größte unter den 350 Kirchen Roms, sondern die erste der ganzen Erde*). Sie erhebt sich am Westende des mit Säulengängen ein- gefaßten Petersplatzes und ist in italienischer Bauweise'^) ausgeführt. Uber dem Hochaltar wölbt sich die von Michelangelo (mikelandschelo) ge- schaffene Hauptkuppel; unter dem Altar sind die Gräber von Petrus und Paulus. An die Peterskirche stößt der Vatikan, der Residenzpalast des Papstes. Er bildet gewissermaßen eine kleine Stadt für sich und hat in seinen Tausenden von Sälen, Zimmern und Kapellen ganz bedeutende Sehenswürdigkeiten. Dazu- gehören die Gemälde von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle, die Frescomalereien von Raphael in den Festsälen, die große Sammlung von Denkmälern des klassischen Altertums (Laokoon-Gruppe, Apoll von Belvedere), und der ersten christlichen Jahrhunderte, die großartige Bibliothek u. a. m. Zum souveränen Besitz des Papstes gehört außer dem Vatikan noch der Palast des Lateran im <5)5. der Stadt mit der päpstlichen Pfarrkirche zu St. Johann. — Auch im Quir inal, dem Residenzpalast des Königs, und in den zahl- reichen Privatpalästen befinden sich wertvolle Kunstsammlungen. Civita Vecchia (tschiwita wekkia), Hafen von Rom, nw. der Stadt gelegen und durch Eisenbahn mit ihr verbunden. Der alte Hafen C ft i a am Ausfluß des Tiberflusses ist gänzlich versandet. Die Ruinen der alten Hasen- stadl liegen 1 km vom Meere. Das heutige Ostia ist ein unbedeutender £rt. b) Siiditcilieil umfaßt die neapolitanischen Provinzen: 1. (5am- panien, 2. Apnlien, 3. die Basilicata (zwischen Apnlien und Calabrien) und 4. Calabrien. 1. Neapel (544 Tsd. E.), größte Stadt Italiens, sehr schön am gleichnamigen Golf inmitten der Fruchtgefilde Campaniens gelegen. („Sieh' Neapel und stirb!") Die volksbelebte Stadt ist der zweite Handelsplatz Italiens und hat auch eine Universität. Die ehe- Sem übel berüchtigte niedere Volksklasse der Lazzaroni zeigt sich heute arbeitsam, genügsam und gewandt in jeglicher Hantierung. ' ) Zu den sehenswertesten Punkten der Umgegend Neapels gehören der Ve f uv, das teil- weise wieder bloßgelegte Pompeji, die Insel C a p r i mit der b l a u e n G r o t t e, die fruchtbaren und dichtbevölkerten Inseln Procida und Jsch ia (iskia) und die Ruinen des alten, üppigen Bajä am Golf von Pozzuoli (poddsuoli)^ *) 187 in lang, 150 m hoch (mit dem Kreuz). **) Italienische Hochrenaissance. ***) Vergl. dagegen „Lazzaroniglück" von Anastasius Grün.
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